Ach, er ist so idyllisch, der Wernradweg! Hier findet der Rennradfahrer Ruhe und trotzdem guten Straßenbelag.
Startpunkt: Sportgelände Güntersleben
Anspruch: gute Kondition erforderlich
Wege: Landstraßen, Wernradweg, Mainradweg
Rast: Karlstadt, Biergärten am Radweg
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Bei Temperaturen über 20 Grad wage ich mich mit dem Fahrrad nun auch gerne etwas weiter von zu Hause weg. Meine erste über 70 km lange Tour in diesem Jahr habe ich mir bereits sorgfältig ausgesucht und auf mein Smartphone geladen. Landschaftlich schön soll sie sein, auf eher einsamen Wegen verlaufen und auch mal mehrere Kilometer einfach nur geradeaus führen. Zum Genießen, nicht nur zum in die Pedale treten. Und was könnte dafür besser geeignet sein als wenig befahrene Abschnitte des Wern- und Mainradwegs?
Erst mal durch den Ochsengrund
Meine Tour beginnen wir aber mit einem ganz anderen Highlight: dem Ochsengrund zwischen Güntersleben und Gramschatz. Der Ochsengrund ist ein wunderschöner Talabschnitt mit einer schmalen Landstraße, die vom Gramschatzer Wald flankiert wird, was beim Durchradeln ein großartiges Naturgefühl aufkommen lässt.
Vor allem an Sonntagen können sich Radfahrer im Ochsengrund ungestört austoben, da die Straße an diesen Tagen aktuell für Autos gesperrt ist. An Werktagen hingegen kann es gerade zu den Hauptverkehrszeiten auf der schmalen und kurvenreichen Straße beim Überholen schon mal eng werden, weshalb von Seiten der Auto- und Radfahrer erhöhte Vorsicht und Rücksichtnahme geboten ist.
Ruhe pur auf dem Wernradweg
Wir packen unsere Rennräder ins Auto (die Tour ist aber auch für ganz normale Trekkingräder geeignet) und parken auf einem großen Parkplatz in Güntersleben am Sportgelände, direkt an der Straße, die durch den Ochsengrund führt. Nach etwa 8 Kilometern erreichen wir Gramschatz, von wo aus zunächst ein mäßiger Anstieg nach Arnstein folgt.
Eine ordentliche Abfahrt bringt uns dorthin, wo der schönste Teil beginnt: ins Werntal. Immer an der Wern entlang radeln wir vorbei an Kuhweiden, Wiesen, Feldern und durch verschlafene Dörfchen. Hier begegnest du nur wenigen anderen Radfahrern, und das Plätschern des Flüsschens über Steine und Hölzer ist an vielen Stellen deutlich hörbar. Da fühlen wir uns fast ein bisschen wie an einem Gebirgsbach, herrlich!
Auf dem Mainradweg nach Karlstadt
So geht das immer weiter bis nach Wernfeld am Main. An der Hauptstraße füllen wir an der Avis-Tankstelle erst mal unsere Trinkflaschen auf und sausen dann ganz entspannt auf dem Mainradweg nach Karlstadt. In dem niedlichen Städtchen am Main gönnen wir uns eine kleine Stärkung in Eis-Form. Wer möchte, kann sich seinen Hunger aber auch für einen der netten Biergärten aufheben, die nur wenige Kilometer weiter direkt am Mainradweg in Laudenbach und Himmelstadt allerlei leckere Speisen und Getränke anbieten.
Killerberg Thüngersheim
Ich gebe zu: So langsam werden meine Beine müde, und das schlimmste Stück liegt noch vor uns: der Thüngersheimer Berg. Um diesen monströsen Anstieg kommen wir leider nicht drumherum, wenn wir die Rundtour möglichst zackig in Güntersleben beenden möchten. Also Zähne zusammenbeißen und hoch da. Und ja, ich gebe zu: Auf den letzten Metern muss ich doch noch absteigen und schieben, damn.
Am Ende der Tour rollern wir die letzten Kilometer hinunter nach Güntersleben und zurück zum Parkplatz, packen unsere Rennräder wieder in den Kofferraum und machen uns auf den Weg nach Hause. Am Abend bin ich echt geschafft und falle schon um 9 ins Bett. Jaja, es waren nur gut 70 km und rund 420 Höhenmeter, aber da merke ich eben doch, dass mir der Couch-Potato-Winter noch in den Waden steckt. Ende des Sommers möchte ich doppelt so viel schaffen.
Hallo Kerstin,
Zu Ihrer Aussage bei der Fahrradtour durch den Ochsengrund kann ich nur sagen ” ein wunderschöner Talabschnitt ” kann ich zu 100 % bestätigen, aber ” mit einer kleinen, verkehrsarmen Landstraße” hat diese Straße lediglich am Sonntag was zu tun, da ist sie nämlich zur Zeit für den Kfz.-Verkehr gesperrt und kann nur von Fahrradfahrern benutzt werden.
Wir wohnen in Gramschatz, an der Straße “zum Ochsengrund” und müssen täglich den Lärm und die Abgase von z.Tl. hunderten von Fahrzeugen hinnehmen. Wir wissen von vielen Radfahrern welche im Ochsengrund radeln, dass diese Strecke für Radfahrer sehr gefährlich ist, da sie in der Breite nicht für
den Begegnungsverkehr geeignet ist und sich mancher Radfahrer oder Spaziergänger nur durch Ausweichen in den Straßengraben vor einem Unfall von den meist viel zu schnell fahrenden Fahrzeugen retten konnte.
freundliche Grüße und viele unfallfreie Radtouren
Bruni Seiler
Liebe Bruni,
ganz herzlichen Dank für deinen Hinweis! Einen Beitrag wie deinen finde ich extrem wichtig, denn letztendlich spiegeln meine Artikel in erster Linie nur das wider, was ich während meiner Radtouren und Wanderungen zu diesem Zeitpunkt selbst erlebe. Und der eigene Eindruck kann manchmal ja auch sehr subjektiv sein.
Wobei ich sagen muss, dass ich auch jetzt noch etwa zweimal im Monat mit dem Fahrrad im Ochsengrund unterwegs bin und bisher niemals das Gefühl hatte, in eine gefährliche Situation zu kommen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich mir für diese Strecke tatsächlich gerne Wochentage, Tageszeiten und Witterungsbedingungen aussuche, an denen nicht Gott und die Welt unterwegs ist.
Deshalb vielen Dank nochmals für dein konstruktives Feedback, denn nur durch Erfahrungsberichte anderer kann ich meinen Blog weiter verbessern. Den von dir angesprochenen Abschnitt habe ich übrigens bereits überarbeitet und entsprechend deiner Anmerkungen angepasst.
Viele Grüße aus Unterpleichfeld, Kerstin